Genussvoll durch die Festtage – Nachhaltige Ernährung statt Diäthype im Januar


Die festliche Zeit bringt Genussmomente, aber auch Herausforderungen für eine ausgewogene Ernährung. Die Folge, viele Frauen verspüren im Januar den Drang zu strikten Diäten, um den überschüssigen Festtagspfunden entgegenzuwirken. Doch bringen Diäthypes selten nachhaltige Ergebnisse und schaden oft mehr als sie nutzen. Priska Hofer, MSc Life Sciences bei betteryou, teilt, wie man die Balance zwischen Genuss und gesunder Ernährung finden kann – und wie eine langfristige, datenbasierte Ernährungsberatung Frauen dabei unterstützt, realistische und gesunde Ziele zu erreichen.

Priska Hofer, was sind die häufigsten Herausforderungen, die Menschen in der festlichen Jahreszeit in Bezug auf ihre Ernährung erleben?

Diese Jahreszeit ist besonders geprägt von Einladungen und Auswärtsessen. Darüber hinaus sind die traditionellen Weihnachtsgerichte oft deftig, d.h. kohlenhydrat- und fetthaltig. Zudem werden in dieser Zeit vermehrt alkoholische Getränke wie Glühwein sowie viele Süssigkeiten, einschliesslich Weihnachtsguezli, angeboten, was eine ausgewogene Ernährung erschwert.

Dazu kommt, dass viele die (Vor-)Weihnachtszeit als stressig empfinden, was auch einen Einfluss auf den Stoffwechsel hat und wodurch regelmässige Bewegung und genügend Erholung oft zu kurz kommen.

Wie lässt sich eine ausgewogene Ernährung in dieser Zeit integrieren, ohne auf Genuss zu verzichten?

Es kommt auf die Balance an. Statt sich mit grossen Portionen zu überladen, hilft es, kleinere Mengen zu wählen und bewusst zu geniessen. Wenn du selbst Gastgeberin bist, kannst du gesunde Zubereitungsarten wählen. Backen statt Frittieren und der Einsatz von Vollkornprodukten sind einfache Möglichkeiten, traditionelle Gerichte leichter zu gestalten. Auch bei Süssigkeiten lässt sich der Zuckeranteil reduzieren, ohne den Geschmack zu opfern. Ausserdem ist eine gute Mahlzeitenstruktur wichtig, um Heisshungerattacken und Völlegefühl zu vermeiden. Denn wer regelmässig isst, fühlt sich satt und kann es vermeiden, zu viel auf einmal zu essen. Dabei ist es auch wichtig, wieder zu lernen, auf das eigene Hunger-Sättigungs-Gefühl zu hören. Versuche, alkoholische Getränke in Massen zu trinken und zwischendurch Wasser zu konsumieren. Und wenn es doch etwas deftiger war, plane Bewegung ein – etwa einen Spaziergang nach dem Essen. Das sorgt für einen Kalorienausgleich und steigert das Wohlbefinden.

Warum werden zum Jahresbeginn oft extreme Diäten ausprobiert, und welche Risiken sind damit verbunden?

Der Jahresbeginn wird oft als idealer Zeitpunkt für neue Vorsätze gesehen – gerade für Menschen, die mit ihrem Gewicht hadern, da die Weihnachtszeit bei ihnen oft mit einem schlechten Gewissen verbunden ist. Der Wunsch nach einem schnellen «Reset» wird durch gesellschaftliche Trends wie «Dry January» oder «Veganuary» verstärkt und findet durch verstärkte Fitness- und Ernährungswerbung zusätzlichen Auftrieb.

Das führt nicht selten zu restriktivem Essverhalten im neuen Jahr, um vermeintlich «auszugleichen». Doch extreme Diäten sind nicht nachhaltig und haben oft soziale Einschränkungen zur Folge. Zudem bergen sie gesundheitliche Risiken: Ein striktes Kaloriendefizit kann den Stoffwechsel verlangsamen, indem die Sauerstoffaufnahme und der Energieverbrauch des Körpers reduziert werden. Die Folge kann ein verschlechtertes Wohlbefinden sein, das sich in Schlafproblemen, Verdauungsbeschwerden, Konzentrationsstörungen und geringerer Leistungsfähigkeit zeigt. Kehrt man dann zu alten Essgewohnheiten zurück, landet das verlorene Gewicht oft rasch – und nicht selten mit ein paar Extrapfunden – wieder auf der Hüfte.

Welche Alternativen gibt es zu kurzfristigen Diäten, um sich langfristig fitter und gesünder zu fühlen?

Statt auf kurzfristige Diäten zu setzen, sind nachhaltige Ansätze der Schlüssel, um langfristig fitter und gesünder zu werden. Solche Strategien zielen darauf ab, schrittweise Veränderungen in die alltägliche Lebensweise zu integrieren und ein positives Verhältnis zu Ernährung und Bewegung zu entwickeln.

Im Mittelpunkt steht eine ausgewogene Ernährung, die auf den individuellen Alltag und die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Das bedeutet regelmässige, nährstoffreiche Hauptmahlzeiten, die komplexe Kohlenhydrate, hochwertige Eiweisse sowie gesunde Fettsäuren und Gemüse oder Salat enthalten. Ergänzt wird diese Ernährung durch regelmässige Bewegung und einen Lebensstil, der ausreichend Erholung und Schlaf ermöglicht – beides essenziell für einen intakten Stoffwechsel.

In unserer Beratung sehen wir oft das Gegenteil: Viele Menschen leiden unter hohem mentalem Stress und körperlicher Belastung, weil sie sich reaktiv ernähren und ihr Training nicht ihrem aktuellen Fitnesslevel anpassen. Übermässige intensive Einheiten führen häufig zu körperlichem Stress und verhindern Fortschritte, da der Körper nicht genug Zeit zur Regeneration hat.

Wie unterstützt betteryou seine Kundinnen dabei, nachhaltige Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln?

Unser Konzept basiert auf wissenschaftlicher Analyse: Mit Messmethoden aus dem Leistungssport und der Kardiologie – dem sogenannten Goldstandard – erfassen wir umfassende Daten zum Gesundheits- und Fitnesszustand.

Aus diesen Ergebnissen gewinnen wir ein genaues Bild der individuellen Voraussetzungen, decken Stoffwechselengpässe und Verbesserungspotenziale auf und helfen, ein besseres Verständnis für den eigenen Körper zu entwickeln. Anhand praktischer Beispiele zeigen wir, wie mentale und körperliche Verfassung mit Ernährung, Training und Lebensstil zusammenhängen. Denn nur, wer seinen Körper versteht, kann langfristig eine ausgewogene Ernährung umsetzen.

Basierend auf der Analyse und den persönlichen Zielen entwickeln wir zudem gemeinsam alltagstaugliche Lösungen. Wir erarbeiten die optimale Zusammensetzung und Struktur der Ernährung, die natürlich auf Ausnahmen erlaubt. Diese ergänzen wir durch regenerative Massnahmen und eine individuelle Trainingssteuerung. Regelmässige Standortbestimmungen helfen uns, die Planung anzupassen und Fortschritte zu sichern. So lässt sich die erreichte Lebensqualität langfristig erhalten.

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