Unterstützung in den Phasen der Genesung

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation nach Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen. Während des Heilungsprozesses durchläuft der Körper verschiedene Phasen, die jeweils unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse mit sich bringen. Grundsätzlich ist es während einer solchen Phase wichtig eine bedarfsdeckende Kalorienzufuhr zu gewährleisten. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, die Kalorienzufuhr sogar leicht zu erhöhen, aber dies sollte individuell abgestimmt werden. In diesem Blogbeitrag werden wir uns auf die drei wichtigen Phasen während des Heilungsprozesses konzentrieren: die Entzündungsphase, die Proliferationsphase und die Remodulierungsphase. Darüber hinaus werden wir konkrete Ernährungsempfehlungen geben, die im Alltag realistisch umsetzbar sind.

1. Entzündungsphase:

Die Entzündungsphase ist eine der ersten Phasen des Heilungsprozesses nach einer Verletzung. Sie tritt unmittelbar nach der Verletzung auf und kann mehrere Stunden bis Tage dauern. Während dieser Phase reagiert der Körper auf die Verletzung durch eine lokale Entzündungsreaktion.

In der Entzündungsphase setzen verschiedene Mechanismen ein, um die Wunde zu reinigen, Fremdkörper zu entfernen und den Heilungsprozess einzuleiten. In dieser frühen Phase der Genesung ist es wichtig, Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu fördern. Eine Ernährung mit entzündungshemmenden Eigenschaften kann dabei helfen.

Hier sind einige Empfehlungen:

– Omega-3-Fettsäuren: Fisch wie Lachs, Makrele und Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Alternativ können auch Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse in den Speiseplan integriert werden.

– Antioxidantien: Frisches Obst und Gemüse, besonders Beeren, grünes Blattgemüse, Paprika und Tomaten, enthalten viele Antioxidantien. Diese helfen, den Körper vor weiteren Schäden durch freie Radikale zu schützen und die Genesung zu unterstützen.

– Ingwer und Kurkuma: Diese Gewürze haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie können in Smoothies, Suppen oder als Gewürz in verschiedenen Gerichten verwendet werden.

2. Proliferationsphase:

Die zweite Phase des Heilungsprozesses nach einer Verletzung. Sie tritt in der Regel etwa 2-3 Tage nach der Entzündungsphase ein und kann mehrere Wochen dauern. In dieser Phase beginnt der Körper mit der Reparatur des geschädigten Gewebes, indem er neue Zellen bildet und das Gewebe regeneriert. In dieser Phase beginnt das Gewebe zu heilen und neue Zellen zu bilden. Die Ernährung sollte den Körper mit ausreichenden Nährstoffen versorgen, um diesen Prozess zu unterstützen. Dies gelingt am besten mit folgenden Massnahmen: – Protein: Eine ausreichende Proteinversorgung ist entscheidend für die Gewebereparatur. Mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte sind gute Proteinquellen. Vegetarier oder Veganer können auf pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Tempeh, Quinoa, Hülsenfrüchte und Nüsse zurückgreifen.

– Vitamin C: Dieses Vitamin fördert die Bildung von Kollagen, das wichtig für die Wundheilung ist. Orangen, Zitronen, Kiwis, Papaya und Brokkoli sind reich an Vitamin C.

– Zink: Zink unterstützt das Immunsystem und spielt eine Rolle bei der Wundheilung. Mageres Fleisch, Meeresfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sind gute Zinkquellen. – Kollagen: Kollagen ist ein wichtiges Strukturprotein. Es bildet das Grundgerüst für die Gewebereparatur und verleiht dem neugebildeten Gewebe Festigkeit. Um eine angemessene Wundheilung sicherzustellen kann dies mittels Supplementierung unterstützt werden.

3. Remodulierungsphase:

Auch als Reifungsphase oder Reorganisationphase bezeichnet, handelt es sich hier um die letzte Phase des Heilungsprozesses nach einer Verletzung. Sie tritt in der Regel mehrere Wochen bis Monate nach der Proliferationsphase ein. Während dieser Phase erfolgt die Umgestaltung des neu gebildeten Gewebes, um seine strukturelle Integrität und Funktionalität wiederherzustellen. In dieser Phase erfolgt die Umgestaltung des Gewebes und die Rückkehr zur normalen Funktionalität. Eine ausgewogene Ernährung bleibt wichtig, um die Genesung abzuschliessen. Dabei stehen folgende Nährstoffe im Fokus:

– Gesunde Fette: Avocados, Nüsse, Samen und Olivenöl sind gute Quellen für ungesättigte Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und zur Gewebereparatur beitragen können.

– Vitamin E: Dieses Vitamin unterstützt die Hautgesundheit und die Bildung von Kollagen. Mandeln, Sonnenblumenkerne, Spinat und Brokkoli sind reich an Vitamin E.

– Hydriert bleiben: Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Trinke genügend Wasser und achte darauf, auch hydratisierende Lebensmittel wie Gurken, Wassermelonen und Sellerie in deine Ernährung einzubeziehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Ernährungsempfehlungen allgemein sind und je nach individuellem Fall variieren können. Es ist ratsam, sich mit einem Ernährungsberater/-in abzusprechen, um eine massgeschneiderte Ernährungsstrategie zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse während der Rehabilitation abgestimmt ist.

Fazit

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Heilungsprozesses während der Rehabilitation. Während der Entzündungsphase sollten entzündungshemmende Lebensmittel priorisiert werden. In der Proliferationsphase ist eine ausreichende Protein-/ Kollagenversorgung entscheidend. Und während der Remodulierungsphase sollten gesunde Fette, Vitamin E und eine ausgewogene Ernährung betont werden. Denke daran, dass eine individuelle Beratung mit einem Fachmann empfehlenswert ist, um die Ernährung an deine spezifischen Bedürfnisse anzupassen.

Literaturangaben:

– Calder, P. C., Bosco, N., Bourdet-Sicard, R., Capuron, L., Delzenne, N., Doré, J., … & Visioli, F. (2017). Health relevance of the modification of low grade inflammation in ageing (inflammageing) and the role of nutrition. Ageing Research Reviews, 40, 95-119.

– National Institute of Arthritis and Musculoskeletal and Skin Diseases. (2016). Eating well as you get older. Retrieved from https://www.nia.nih.gov/health/eating-well-you-get-older

– Phillips, P., Vasiljevski, E. R., & Thacker, M. (2019). Nutrition and wound healing: Where have we come from and where are we now? European Journal of Plastic Surgery, 42(2), 123-135.

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